Dr. Andreas Busjahn
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Eineiige Zwillinge sehen nicht nur gleich aus, sie haben auch exakt die gleichen
Erbanlagen und teilen sich auch viele Umwelteinflüsse, wie z. B. das Familienleben.
Zweieiige Zwillinge hingegen besitzen nur die Hälfte der gleichen
Gene, sind aber dafür auch in der gleichen Familie groß geworden.
Wenn jetzt diese Umstände anhand der Gene von eineiigen mit den Genen
der zweieiigen Zwillinge verglichen werden, dann bekommt man Informationen
darüber, unter welchen Bedingungen die Gene unsere Gesundheit beeinflussen
können.
Diese Informationen sind für die Zwillingsforscher besonderes
wichtig, weil sie dann die Analyse der einzelnen Gene noch besser verfeinern
können. So lassen sich auch bessere Vergleiche beim Heilungsprozess
durchführen. So werden z. B. unterschiedliche gesundheitsfördernde
Präparate in unterschiedlicher Dosis den Zwillingen verabreicht. Dadurch
können sie feststellen, inwieweit das Medikament in seiner Dosierung
ausreicht, um den Gesundheitszustand zu verbessern.
Sicherlich ist die Zwillingsforschung nicht jedermanns Sache, aber sie hilft bei der
Erforschung von Krankheiten. Ein Berliner Institut, das sich mit den Zwillingen
beschäftigt, ist HealthTwiSt. Die Zwillingsstudien werden zusammen mit dem
größten europäischen Universitätsklinikum der Charité
durchgeführt. Im Laufe eines Zeitraums werden dann immer wieder unterschiedliche
Studien vorgestellt, so dass für jedes Zwillingspaar etwas dabei sein kann. Alle
eineiigen und zweieiigen Zwillingspaare, die älter als 18 Jahre sind, sind herzlich
dazu eingeladen. Als Dankeschön wird unter allen Teilnehmern jährlich ein Flug
zur Teilnahme am internationalen Zwillingstreffen in Twinsburg (Ohio, USA) verlost.
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